Das kleine Baustellen-Einmaleins

Zwischen Stuttart und Karlsruhe liegen 60 km baufällige Autobahn. Die Schilder am Straßenrand vermitteln den Eindruck, dass jetzt in die Hände gespuckt und die Straße endlich saniert wird.

Tatsächlich befindet sich auf den 60 km Strecke eine etwa 10 km lange Baustelle. Für die kommenden 3 Jahre. Und vor der Baustelle befindet sich ein Stau. Für die kommenden 3 Jahre.

Und dann? Danach wird vermutlich neues Geld vom Bund kommen, und die Baustelle wird um genau 10km weiter nach Westen wandern. Und für weitere drei Jahre wird es wieder Stau geben.

Und so weiter.

Aber was würde eigentlich mit dem Stau passieren, wenn die Baustelle nicht 10 km, sondern 20 km lang wäre? Richtig, der Stau bliebe derselbe, denn er befindet sich immer vor und nicht entlang der Baustelle.

Warum also saniert man diese 60 km dann nicht einfach an einem Stück? Meinetwegen mit sechs verschiedenen Firmen, die je einen Abschnitt bearbeiten. Dann wäre nach 3 Jahren aller Stau vorbei, und die Volkswirtschaft würde es danken.

Das ganze erinnert mich an die Bauhütten, die große Kirchen sanieren. In Konstanz, Freiburg, Ulm und vermutlich auch jeder anderen Stadt stehen gesamte Kulturdenkmäler für Jahrzehnte eingerüstet herum, weil jeweils drei oder vier Steinmetze daran arbeiten. Warum nicht alle Steinmetze aus Süddeutschland auf eine Kirche loslassen, diese in einem Jahr fertig machen, das Gerüst für die kommenden 10 Jahre abbauen und zur nächsten Kirche weiterziehen?

Würde Millionen Euro sparen! Oder?

About Peter Eich

Mathematiker und Philosoph eigentlich, Seriengründer und Investor tatsächlich. Gründer von Inselhüpfen, Radweg-Reisen, Bikemap, Toursprung, Tourbook, Bodensee-Verlag, und Cyclesummit. Außerdem Referent, Immobilien-Investor, Pilot, NLP-Coach und Barista. Und meistens unterwegs.