Roger Cohen schreibt in seinem Essay im Stern über die „Magie“, die momentan durch Deutschand gehe:
„Auslöser kann eine Kugel sein, ein Flugzeug, das als Rakete benutzt wird, oder eben ein globales Fest wie die Fußball WM. Sechzig Jahre nach seiner Stunde null beginnt Deutschland sich zu befreien – scheinbar spielerisch angstoßen durch den Bann eines Balls.“
Den Essay finde ich lesenswert, er bringt vieles auf den Punkt, das ich ebenso empfinde.
Allerdings soll der Mauerfall ja in Wahrheit durch einen offenen Hosenstall verursacht worden sein, und ich frage mich, ob es hier nicht ähnlich ist:
Diese entkrampfte, fröhliche und gelassene Stimmung, die durchs Land zu gehen scheint, liest man sie nicht nur deshalb aus dem Straßenbild, weil dort so viele Fahnen wehen? Und wehen dort nicht nur deshalb so viele Fahnen, weil irgendein Kerl diese geniale Idee mit den Seitenfensterfähnchen hatte, die nun millionenfach jedem Golf das Aussehen einer Staatskarosse geben? Und vor allem interessiert mich, was der Typ mit dieser Idee umgesetzt und verdient hat!
Den Essay gibt es auf deutsch im aktuellen Stern und auf englisch steht er hier. Das (von mir leicht veränderte) Logo stammt vom Stern und darf benutzt werden.