Heute sind sie wieder in der ganzen Stadt unterwegs: Schulkinder machen Jagd auf das Geld der Erwachsenen.
Angestiftet von ihren Lehrern, stehen die Fünftklässler an fast jeder Ecke der Innenstadt und betteln für die Deutsche Umwelthilfe.
Ist das eigentlich Kinderarbeit?
Ein paar der Kinder habe ich befragt. Sie sind eine ganze Woche lang fast jeden Tag unterwegs. An den Nachmittagen und am Wochenende. Bei Regen und bei Schneefall. Während sie lernen oder spielen sollten…
Mache sie das eigentlich freiwillig? Oder wurden sie vielleicht subtil dazu gezwungen? Durch die Lehrer, von denen sie abhängig sind…
Von dem erbettelten Geld darf die Schule 10% selbst behalten. Und der Rest geht in die prallen Kassen der Deutschen Umwelthilfe. Das ist der Verein, der Autohändler nicht nur darauf hinweist, wenn die CO2-Deklarationen der Verkaufsschilder nicht den Öko-Anforderungen entsprechen, sondern als „Vollzugshelfer“ auch gleich noch an Abmahungen und Klagen mitverdient.
Ist das nicht ungefähr so, wie wenn die Stadtpolizisten die verhängten Bußgelder in die eigenen Taschen stecken dürften?
Wenn ich schulpflichtige Kinder hätte, die von ihrern Lehrern zum Betteln auf die Straße geschickt würden, dann würde ich mehr dagegen tun, als nur darüber zu bloggen.
Was meint ihr dazu?
Nachtrag am 26.3.07:
Eben sprach mich ein Vater eines solchen Kindes an. Er meinte, die Kinder hätten zu verteilende Zettel in der Hand, auf denen stünde, dass die Schulen 60% der Einnahmen bekämen. Tatsächlich seien es aber nur 10%. Außerdem hätten die Kinder während des Bettelns freie Fahrt auf der Fähre Konstanz-Meersburg. Unterstützt die Stadt somit also tatsächlich den Einsatz von Schulkindern in Drückerkolonnen?