Heute hatte fast jeder am Bodensee Kopfschmerzen – das ist die schlechte Nachricht. Und heute herrschte am Bodensee mal wieder Aplenföhn, also atemberaubende Weitsicht bei glasklarer Luft – das ist die gute Nachricht.
Darum sind wir kurzerhand von Konstanz zum Abendessen nach Lindau geflogen und pünktlich zum Sunset wieder zurück. Dabei habe ich zum ersten Mal ein besonderes und für den Bodensee sehr typisches Wetterphänomen erlebt: den Föhnsturm.
Die erste Hälfte des Flugs war so glatt wie ein Babypopo (= obere Bildhälfte), doch plötzlich tanzte das Flugzeug für ein paar Minuten lang so heftig hin und her, dass wir unsere Gurte sehr fest anziehen mussten, um nicht mit dem Kopf gegen das Dach zu stoßen (=untere Bildhälfte). Der Wind wusste nicht, aus welcher Richtung er wehen wollte, und änderte alle fünf Sekunden seine Meinung. Wir erkannten Segelboote auf dem See, die nur wenige hundert Meter voneinander entfernt waren, und von denen eines mit Westwind und das andere mit Ostwind segelte.
Auf der Oberfläche des Sees konnte man ganz klar die scharfe Grenze zwischen Windstille und Sturm erkennen:
Föhnsturm beim Hinflug – man beachte für das Größenverhältnis die beiden Schiffe rechts oben!
Föhnsturm beim Rückflug (Sturm im Vordergrund, Windstille im Hintergrund).
Und hier noch eine besondere Perspektive auf die Bucht von Friedrichshafen: