Zwölf Freunde, sechs Flugzeuge und fünf Tage Frankreich.
Die perfekten Zutaten für den schönsten Flug meines Lebens!
Unsere Reise:
- Abflug in Konstanz (EDTZ) in Richtung Westen
- Nach zwei Stunden die Tanks füllen und die Blase leeren in Villefrance Tarare (LFHV)
- Nach weiteren zwei Stunden Landung in Bergerac (LFBE)
- Vier Nächte in der Chartreuse de Bignac bei Bergerac. Wetterbedingtes Grounding, Ausflüge mit Mietwagen nach Bordeaux, zu Airbus nach Toulouse (leider, leider durfte ich in den Fertigungshallen von A380 und A350 keine Fotos machen).
- Einen Flug nach Arcrachon (LFCH) mit einem Spazierang auf die Dune de Pilat
- Rückflug von Bergerac über Moulins (LFHY) nach Konstanz
Wie so oft beginnt ein echter Ausflug mit einer Portion Geduld auf das passende Wetter. Die ersten Stunden hängen wir am GAFOR und warten darauf, dass aus einem X ein O wird.
Der Klassiker „Ich glaube da hinten wird es heller“ fällt alle drei Minuten. Und irgendwann stimmt es. Der Flugplan wird aufgegeben und unsere sechs Skylarks angelassen.
Und jetzt nichts wie weg!
Über dem Schwarzwald sieht es gut aus, keine geschlossene Wolken, sondern nur fotogener Silberstaub am Himmel.
Zwanzig Minuten später sind wir schon über dem Rhein. Hier blitzt vor der Flügelkante der Oberrhein mit Blick in Richtung Basel.
Nach zwei weiteren Stunden sind wir über dem Zentralmassiv. Die Wolken werden immer dichter. Und immer fotogener.
Unter den Wolken bleibt die horizontale Sicht hervorragend.
Nur sinkt die Wolkendecke immer weiter ab. Oder anders gesagt: der Boden kommt uns immer weiter entgegen.
Der Puy de Dôme ragt schon bis in die Wolken, doch daneben kommen wir durch.
Dahinter wird’s immer schöner.
Wir cruisen mit unseren Skylarks mit 220 km/h um die Wolken herum, und die Aussicht durch die Kuppel über unseren Köpfen ist berauschend schön.
Die Skylark vor einem seltenen Zirkumzenitalbogen.
Und schließlich nach insgesamt vier Stunden Flugzeit der Anflug auf Bergerac.
Tapfere Skylark im Abendlicht. Ein toller Flieger!
Und diese Mooney am Airport gab ein schönes Motiv.
Unsere Herberge bei Bergerac, die Chartreuse de Bignac. Wie Gott in Frankreich.
Weil das Wetter nicht so sicher war, fuhren wir am nächsten Tag mit Mietwagen nach Bordeaux. Der Turm Pey-Berland der Kathedrale Saint-André in Bordeaux.
In der Kathedreale.
Der Chor der Kathedrale von Bordeaux.
Der Brunnen am Monument aux Girondins.
Bordeaux.
Eine Skulptur aus Buchstaben. Erkennst du den Kopf?
Noch ein Ausflug mit dem Auto. Diesmal eine kulinarische Fahrt nach Saint-Émilion. Herrliches Dorf, und so lecker!
Sonnenuntergang über Weinreben in Saint-Émilion.
Und noch ein Ausflug, diesmal nach Bergerac. Wieder mit dem Auto. Hier flirtet der Cyrano mit einer Schaufensterpuppe.
Endlich wieder Flugwetter. Während wir die Maschinen klar machen, startet neben uns Ryanair.
Los geht’s in Richtung Atlantik.
Sieht man mir den leckeren Wein des Vorabends irgendwie an?
Der Regen ist brutal, aber lokal. Wir fliegen sauber im Slalom um die Schauer herum.
Und endlich das Meer. Westlich von Bordeaux ist der Sandstrand 80 Kilometer wie mit dem Lineal gezogen.
Es ist verlockend, da mal schnell rüber nach Amerika zu fliegen. Doch nicht heute.
Landung in Arcrachon, und von dort aus zu Fuß auf die 110 Meter hohe Dune du Pilat.
Die Dune de Pilat ist die größte Wanderdüne Europas. Sie frisst sich jedes Jahr ein paar Meter in den Wald hinein.
Beim Abflug von Arcrachon dürfen wir direkt nach Westen fliegen und noch eine Runde über die Düne kreisen.
Skylark über dem Atlantik.
Unsere Herberge im Abendlicht.
Die Chartreuse de Bignac.
Und jetzt der Heimflug. Das Wetter war alles andere als einladend. Wir wussten nicht, ob wir es an einem Tag schaffen würden. Über dem Zentralmassiv und über dem Schwarzwald hingen geschlossene Wolken.
Hier die Skylark unter einer riesigen Wolke.
Als die Wolkenfront nicht mehr unterflogen werden konnte, haben wir es drüber versucht. Rauf auf 7500 Fuß und schauen, ob man auf der anderen Seite der Wolke wieder den Boden sieht.
Der Flug über den Wolken fühlte sich lange an, das rückwärtige Loch immer „im Blick“ und vorne die Suche nach der Möglichkeit wieder runter zu kommen.
Warum ist das so wichtig?
Weil wir mit den Ultraleicht-Fliegern nur Sichtflug fliegen. Also weder durch große Wolken fliegen können, noch können wir landen, wenn wir den Boden dabei nicht sehen. Zumindest theoretisch nicht.
Wir fliegen also immer so, dass auch mal ein Motor ausfallen darf und wir dennoch sicher landen können.
Die Fotos sehen darum dramatischer aus, als es war.
Aber nicht dramatischer, als es sich anfühlte ;)
Dann endlich das Loch im Himmel unter uns. Wir haben es geschafft, schnell runter!
Mit 10 Metern pro Sekunde geht es runter, die Tachonadel fast am Anschlag bei 250 km/h.
Denn da ist dann dieser rote Strich. Rot, weil die Nadel nicht drüber sollte. Jenseits fallen einem die Flügen ab, und darum heißt das VNE – velocity never exceed.
Was streng genommen übertrieben ist. Denn einmal kann jeder drüber. Das berühmte letzte Mal ist immer frei. Aber nicht heute!
Hinter dem Zentralmassiv ist das Wetter wieder etwas besser. Aber nicht weniger dramatisch.
Wir fliegen um die Regenschauer herum und unter den Wolken hindurch.
Doch an der Pforte des Burgund bei Besançon ist wieder alles dicht.
Alles? Nein, nicht alles. Wir finden ein Loch, das uns wie ein Tunnel dem Flusstal des Doubs entlang führt.
Hier gilt es genau aufzupassen, damit das Tal nicht zu eng wird.
Warum?
Weil es plötzlich durch Wolken versperrt sein könnte. Dann muss man umkehren. Und dafür muss Platz sei.
Sonst ist man tot. Mal wieder.
Kurz vor Basel dann fantastische Lichtspiele in den Wolken.
Und fünf Minuten später die dritte Wolkenfront. Bei Bad Säckingen fliegen wir auf eine Wand aus Regen zu und müssen umkehren.
Kurz bevor wir aufgeben und die Nacht in Freiburg verbringen, ruft ein Fliegerkollege über Funk: ich glaube auf 3 Uhr ist ein Loch, lasst uns da mal reinfliegen.
Gesagt, getan. Erkennst du die vier Skylarks vor mir im Bild?
Und tatsächlich, es findet sich eine Kette von Lücken in der scheinbar geschlossenen Bewölkung bis an den Bodensee.
Am See dann plötzlich die Belohnung des Tages: ein fantastisches Abendrot mit brennenden Wolken.
Im langen Landeanflug auf Konstanz dieser Blick auf die Reichenau.
Und hinter uns geht die Sonne unter – auch über der Insel Reichenau.
Perfektes Timing, kurz vor Sonnenuntergang landen wir.
Und hinter uns liegt ein Flug, wie er schöner nicht sein kann.
Over and out!