Durch einen schönen Zufall war ich zeitgleich mit Florian in Bangkok, dessen Reiseblog www.flocutus.de ich schon seit einigen Jahren gerne lese.
Er schlug mir vor eine Tagestour mit dem Rad zu unternehmen, wie er sie bei WhereSidewalksEnd und bei Andrei’s Blog entdeckt hatte, und zwar durch Prapadaeng, einer Art Halbinsel mitten in Bangkok, von der viele sagen, sie sei die grüne Lunge der Stadt.
Gesagt, getan. Wir nahmen ein Taxi bis zum Fluss, und ließen uns dort für wenige Cent übersetzen.
Auf der anderen Seite des Flusses ist ein kleiner Fahrrad-Verleih, wo es für 100 Baht (2,50 Euro) pro Tag diverse alte Räder gibt, an denen meist noch eine Bremse funktioniert, und die für diese Tour völlig ausreichen.
Die Planung der Tour geschah in folgenden drei Schritten:
- Mit dem unlesbaren Zettel, den man vor Ort bekommt, habe ich den Hund gefüttert
- Diese kleine Karte habe ich auf Bikemap nachgezeichnet und verbessert, und sie dann in die Bikemap-App auf mein iPhone geladen
- Am Ende habe ich den satten Hund um seine Meinung gefragt, und er fand die Strecke gut.
Wir sind die Stecke im Uhrzeigersinn gefahren, und darum bin ich hier auch rechts auf dem Bild.
Die Tour beginnt mit einer Runde durch den Sri Nakhon Khuean Khan Park And Botanical Garden.
Und ganz ehrlich, sein Name ist genau so kompliziert wie die Strecke quer durch ihn hindurch.
Weil jede zweite Brücke gesperrt ist, sind wir eine ganze Weile im Zickzack geradelt – und am Ende war das genau richtig, denn so haben wir alle Ecken vom Park gesehen.
Außer uns war dort übrigens niemand. Absolute Ruhe, und das mitten in Bangkok. Unerhört!
Zuerst dachten wir, dass dieser kleine Park der einzige wirklich grüne Teil der Halbinsel wäre.
Doch das war weit gefehlt. Nach dem Park ging es nämlich erst richtig los mit dem Grünzeug.
Die einzigen Wege, die es hier gibt, sind schmale Beton-Pfade, die auf Stelzen über die Sumpflandschaft führen.
Perfekt zum Radfahren! Und perfekt um in der grünen Lunge Bangkoks mal richtig durchzuatmen.
Sobald man die nördliche Spitze der Halbinsel in Richtung Süden verlässt, werden die Wege dann etwas breiter. Und es kommt auch mal ein Moped vorbei.
Aber nur ganz selten, und nur auf jeden zwanzigsten Hund.
Zwischen Bambuswäldern und Banenenbäumen stehen etliche schöne Häuser und Hütten.
Man radelt nicht nur mitten durch private Gärten…
…sondern auch sprichwörtlich durch einige Häuser.
In allen Gärten, und manchmal auch mitten im Wald stehen kleine Tempel.
Und immer wieder führ der Weg durch dichtes Grün.
Und in der Ferne über den Baumspitzen sieht man die Wolkenkratzer der Stadt.
Auf etwa halber Strecke kommt man an den Bangkok Tree Houses vorbei.
Hier muss man kurz anhalten, einen Kaffee trinken und sich schwören, beim nächsten Besuch eine der Hütten zu beziehen.
Vor allem, wenn man man das Himmelbett entdeckt hat.
Weiter geht es auf kleinsten Wegen durch das dichte Grün.
Naja, und um ganz ehrlich zu sein, hat es gelegentlich auch einen kleinen Braunstich.
Aber meistens ist es wirklich grün. Also sowohl der Wald…
…wie manchmal sogar der Radweg selbst.
Am südlichen Ende dieser Route werden die Straßen für einen Moment etwas größer, es fährt auch mal das eine oder andere Auto an einem vorbei.
Doch selbst dort, wo Leben ist, bleibt alles in behaglicher Ruhe.
Auf dem Rückweg nach Norden werden die Wege wieder kleiner.
Nicht ein einziges Moped kam uns dort entgegen.
Am Ende waren wir inklusive einiger Pausen und Umwege etwa 4 Stunden lang unterwegs. Die Räder waren nicht gut, aber völlig ausreichend. Eine organisierte Tour, wie man sie etwa bei Getyourguide buchen kann, braucht man nicht. Ein GPS-Gerät und eine vorher ausgearbeitete Route brauchst du auch nicht. Denn die Halbinsel ist außen von Wasser umgeben, da fährst du schon nicht rein. Und je mehr du innen im Zickzack fährst, desto besser ist es.
Und ja, es gibt auch ein paar Schilder für Radfahrer. Doch die sind sowohl unvollständig wie auch zum Teil falsch. Du solltest sie ignorieren.