Ende 2012 bin ich zehn Jahre nach meinem ersten Besuch wieder auf die Kapverden geflogen und habe diesmal die Inseln Sal, Santiago und Sao Vicente besucht. Hier ist mein Bericht der Reise.
Insel Sal
Gleich nach der Ankunft in Sal passiert man diesen ehemals futuristischen Kreisverkehr. Und das war’s dann auch schon mit dem modernen Zeug für die restlichen 14 Inseln.
So kennt man die Insel Sal: ein langer feiner Sandstrand, stets genug konstanter Wind zum Kitesurfen, tolle Wellen und warmes Wasser. Auch dieses Mal habe ich bei meiner Reise über die Kapverden die ersten Tage im ältesten Hotel der Insel verbracht, dem mittlerweile auf 140 Zimmer angewachsenen Morabeza in Santa Maria.
Dies ist das alte Waaghaus am alten Steg in Santa Maria. Hier trifft man sich jeden Abend. Außer der Fisch, der ist zum letzten Mal da.
Am westlichen Ende des Strands von Santa Maria ist diese Filiale von Mc Fit. Modernste Betongewichte in Eimerform an alten Achsen. Reicht!
In Santa Maria leben etwa so viele Hunde wie Menschen. Und beide scheinen glückliche Wesen zu sein. Dieser Hund hier hatte es mir besonders angetan. Ich näherte mich ihm langsam und hoffte auf ein schönes Portrait vor der grauen Hauswand. Jedes Mal, wenn ich dachte „Hund, nun tue dies!“ oder „Und jetzt das!“ machte er es. Ich war perplex – der Kerl konnte nicht nur meine Gedanken lesen, sondern hat sie auch befolgt!
Weihnachten ist eine besondere Reisezeit auf den Kapverden. Man sieht überall Plastikflaschen. Manchmal sind sie zu Tannenbäumen geschnürt.
Und manchmal hängen sie wie Blumen von Leitungen.
Jeden Abend kurz vor Sonnenuntergang ziehen ein paar Trommler durch den Ort und treffen sich anschließend am Strand.
Trotz Weihnachtszeit hatte dieser Supermarkt geöffnet.
Vom Steg aus lässt sich der Abend genießen.
DasRestaurant Chez Pastis in Santa Maria ist klitzeklein. Es liegt im engen Durchgang zwischen zwei Hütten und hat kein Dach.
Dafür ist der Hummer aber umso leckerer.
Santa Maria und sein herrlicher Strand sind im Westen. Geht man aber nach Osten, so trifft man auf diesen herrlichen Beach Club, wo fast nur coole Surfer ihr cooles Bier trinken. Naja, und ich.
Wer noch weiter geht, kommt an das Kap im Südosten der Insel Sal. Dort wird der Wind stärker und die Wellen höher – und sonst ist niemand dort.
Tipps für Sal
- Ich bin diesmal mit der TAP geflogen, sogar Business Class. Das braucht niemand, zumal bei der TAP fast kein Unterscheid zwischen Business und Economy gemacht wird.
- Günstigste Flüge hat TUI-Fly
- Mein Hotel war das Morabeza in Santa Maria. Sehr komfortabel und vergleichsweise teuer.
- Ein Strandlauf bis hinter die Dünen hinter den TUI-Hotels ist ein Muss. Der Muskelkater in den Waden danach das unvermeidbare Übel.
- Tolles Essen gibt es in Santa Maria an zig Orten. Supertolles Essen gibt es im Chez Pastis. Hier war vor allem der Oktopussalat phänomenal.
Insel Santiago
Nun weiter zur nächsten Insel: nach Santiago und zur Hauptstadt Praia.
Dort ist der Palast vom Häuptling, und er ist gut bewacht.
In Praia gibt es auch ein paar schöne Häuser. Nämlich genau diese beiden.
Darum empfiehlt es sich sofort einen Mietwagen zu nehmen und übers Land und die schöne Insel zu fahren. Am besten über die Pico d’Antonia in der Inselmitte und weiter bis ganz in den Norden.
Die Pico d’Antonia sind junge Berge und entsprechend schön anzusehen.
Eigentlich ein Foto der netten Kirche im Hintergrund, aber der Esel lenkt dadurch ab, dass er wie ein Schaf guckt
Mitten auf Santiago ist die Stadt Assomada, eine große und sehr schnell wachsende Stadt. Eine Stunde mit zwei Fotos dort hat mir gereicht.
Dies ist das zweite. Africa light eben.
Die Weiterfahrt über die Serra Malagueta in den Norden der Insel ist herrlich, und die Straße tiptop.
Blick zurück ins Tal. Die Straße, die ich gefahren bin, ist übrigens die asphaltierte, nicht die Piste ;)
Blick über die Serra Malagueta auf die Nordspitze der Insel
Der herrliche Strand von Tarrafal
Und seine bunten Boote.
Kirche am Hauptplatz von Tarrafal – das Beste daran: free wifi :)
Hier steht Kino drauf, also wird auch eines drin sein. Vermutlich zeigen sie hier nur Fliegerfilme mit original Hangargefühl.
Auf den Kapverden stehen überall diese Fitnessruinen rum. Lustiger Weise haben diese Geräte überhaupt keine Widerstände.
Zurück in den Süden der Insel bin ich entlang der Ostküste gefahren.
Hier bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Straßen wohl früher alle waren. Mit 50 km/h ist man hier schon richtig schnell.
Blick in eines der unzähligen Täler an der Ostküste
Tipps für Santiago
- Am Airport gibt es gratis Wlan
- Praia ist wirklich keine schöne Stadt.
- Ich kenne nur schlechte Hotels auf dem Plateau (also downtown) und mäßige Hotels außerhalb.
- Der beste Tipp für Santiago war: mit einem Mietwagen raus aus Praia. Für etwa 60 Euro hatte ich einen neuen Fiesta, das war perfekt.
- In Tarrafal und in einigen Kneipen gibt es gratis Wlan
- An Weihnachten (25.12.) hat GANZ Praia geschlossen. Ausnahmslos.
- In den Reiseführern steht, dass man nur mit guten Karten fahren solle. Das ist Quatsch. Ich hatte keine Karte, und es ging hervorragend.
- Die Straße von Praia durch Assomada bis Tarrafal ist leicht zu finden (immer der größten Straße folgend), und sie ist superfein und neu asphaltiert.
- Den Rückweg von Tarrafal nach Praia bin ich an der Ostküste gefahren. Die Straße dort ist weitgehend aus Kopfsteinpflaster, wo man gut 60 km/h fahren kann. Der Weg ist einfach zu finden, weil es nur diese Straße gibt.
Und weiter geht’s zur nächsten Insel:
Insel Sao Vicente
In Mindelo, der Stadt Cesaria Evoras, begrüßte uns mal keine Plastikflaschenkunst, sondern ein richtiger Weihnachtsbaum.
Schöne Kolonialhäuser in Mindelo, von denen es zum Glück noch richtig viele gibt (und die auch eine Art Denkmalschutz genießen).
Im Club Nautico treffen sich nicht nur die Segler, die hier Etappenstopp machen auf ihrem Weg von Europa in die Karibik, sondern jeden Mittag traf hier auch ein Schwert- oder Thunfisch scheibchenweise meinen Geschmackt.
Blick über die Bucht von Porto Grande vor Mindelo
Die portugiesische Wehranlagen am Eingang zu einem der größten und schönsten Naturhäfen des Atlantiks müssen dringend mal wieder geölt werden.
In Mindelo gibt es deutlich weniger wilde Hunde als auf Sal – und diese drei hier haben brav an einem Ast geschlafen.
Am Ponto Joao Ribeiro
Am Hafen von Mindelo spielt sich übrigens kein Flüchtlingsdrama ab, sondern hier wartet nur jemand auf seine Liebste.
Das Café Lisboa war mein Hotspot. Täglich drei oder vier Besuche – denn sehr viel mehr kann man in Mindelo nicht tun.
Eine Filiale von Aldi-Ganz-Süd.
Schattenspender in einer der schönen Gassen von Mindelo.
Um ein Haar hätte ich selbst welche hier gelassen.
Marktfrauen auf der Straße.
Irgendwie Cubaesque.
Hier gibt’s alles – außer Fassadenfarbe
Habe ich schon gesagt, dass es auf den Kapverden feinsten Fisch gibt? Wieder und wieder.
Tipps für Sao Vicente
- Am Airport gibt es gratis Wlan.
- Mindelo ist schön, aber nach zwei Tagen wurde es langweilig.
- Die meiste Zeit habe ich im Café Lisboa verbracht.
- Gewohnt habe ich in der Residencial Mindelo. Ziemlich laut (von draußen), aber nett. Und hervorragendes Frühstück. Gratis Wlan.
- Von Mindelo aus sollte man mit der Fähre nach Santo Antao fahren und dort wandern. Diese Insel ist die schönste, die ich von den Kapverden kenne. Aber dieses Mal hatte leider die Zeit nicht gereicht.